Clematis pflanzen und pflegen

Es gibt über 300 verschieden Clematis-Arten und dazu noch unzählige Sorten und Kreuzungen, speziell den bei uns sehr populären Hybriden mit den grossen, farbenfrohen Blüten.

Bei uns in der Schweiz sind 3 Arten heimisch wobei im Garten nur die Sorte „Alpina“ zu sehen ist.

Clematis vitalba ( In Mundart Niele genannt ) kennen wir alle. Sie wachsen meist in Naturhecken.

Clematis recta klettert nicht wächst ca. 2 Meter hoch und ist in der Südschweiz zu finden.

 

Clematis pflanzen ( Im Garten )

 In der Regel werden Clematis in tiefen Töpfen ,ähnlich wie die Rosen, verkauft. Dies hat einen Grund.

Beim Pflanzen der Clematis sollte eine etwas tieferes Loch ( ca. 30cm ) ausgehoben werden. Ein guter Wasserabzug ist unerlässlich da die Clematis Staunässe nicht vertragen. Ebenfalls sollte das 

Pflanzoch etwa 30cm breit ausgehoben werden. Die Pflanze sollte 2-3cm tiefer gepflanzt werden als das sie im Topf gestanden ist. Die Pflanze vorsichtig aus dem Topf nehmen. Die Wurzeln sollten nicht verletzt werden. Ueber abgebrochenen Wurzeln dringen schnell Krankheitserreger ein. Ebenfalls ist aufzupassen das die Triebe unmittelbar über der Erde nicht geknickt werden. Diese sind recht dünn und brechen schnell. Ein solcher Schaden kann zum Totalausfall führen.

Das Pflanzloch wird dann mit einer guten Blumenerde aufgefüllt, und wässern tüchtig ein. Wir geben keinen zusätzlichen Dünger dazu. In der Bumenerde ist genügend Dünger für den Start vorhanden.

In der Natur schlingen sich die Clematis hoch über die Sträucher an die Sonne. Die Wurzel stehen jedoch immer im Schatten. Sie lieben also „heisse Köpfe“ und „kühle Füsse“. Man sollte jedoch eine Südlage an einer Wand vermeiden. Meistens wird es da zu heiss. Eine Ost, Südost, Nordost oder Nordwest Lage ist in der Regel ideal. Um die „Füsse“ zu kühlen pflanzt man Stauden oder Ziersträucher wie Lavendel, oder auch Saisonpflanzen wie Tagetes. Eine Abdeckung mit Ride erreicht nicht den gleichen Effekt ist zur not jedoch auch möglich. Man nimmt dafür 40-60mm grosse Pinienrindenstücke.

 

Kletterhilfe

Um in die Höhe zu klettern benötigen die Clematis eine Kletterhilfe aus Holz, Draht oder Metall.

Die Höhe der Kletterhilfe sollte auf die Wuchshöhe der Sorte abgestimmt sein. Die meisten grossblumigen Sorten werden ca. 2,5-4 Meter hoch, Clematis alpine 150-180cm, Clematis montana bis 8 Meter. Es ist dabei zu beachten, dass die Wuchshöhe auch der Wuchslänge entspricht. Das heisst: wird eine Clematis in die Breite gezogen ist dies der Höhe abzuziehen. Eine Clematis welche eine Wuchshöhe von 250cm hat wird nicht an einer Pergola entlang wachsen nachdem sie bereits eine 250cm hoch Säule hochgeklettert ist.

 

Bewässern

Clematis benötigen im Frühjahr bis Sommer immer genügend Wasser. Vor allem wenn die an einer Mauer stehen erreicht der Regel oft die Wurzeln nicht. Eine wöchentlich Kontrolle ist daher unerlässlich. Wenn nötig mit ca. 10 Litern bewässern.

 

Düngen

Jeweils im März, Juni und September einen Volldünger leicht in die Erde einhacken. Speziell haben sich organische Volldünger bewährt, aber auch moderne Kunstdünger welcher die Nährstoffe nicht unkontrolliert abgibt sind sehr gut geeignet. Wir verwenden auch oft einen Rosendünger mit sehr gutem Erfolg.

 

Schutz im Winter

Man schützt die Clematis ähnlich wir Kletterrosen. Am der Triebbasis streut man etwas kompostierter Mist gemischt mit Laub oder Stroh. Dann wird die ganze Pflanze mit Tannästen abgedeckt wir bei den Rosen. Ist es nicht möglich die Ganze Pflanzen abzudecken, beschränkt man sich auf die untersten 1-2 Meter. Allenfalls mit einem Holzpfahl oder Bambusstangen ein Gerüst bauen. Wichtig ist die Substanz der Pflanzen zu erhalten, auch wenn ein ganzes Stück zurückfriert treibt dann die Pflanze wieder gut aus.

 

 

Clematis schneiden

Es ist nicht einfach im dichten Netz der Triebe die richtigen Triebe auszuschneiden. Im Zweifelsfall vergisst man den Rückschnitt. Besser man lässt einige abgestorbenen oder schwachen Triebe stehen, als dass man die Pflanzen schädigt. Verletzte Stellen geben immer Möglichkeiten für das Eindringen von Krankheiten.

Die einzelnen Gruppen erfordern unterschiedliche Schnittmassnahmen.

Da sind zuerst die Frühjahrsblüher, die ihre Pracht im April und Mai entfalten. Es sind vor allem die kleinblütigen Alpen- und Bergclematis ( Clematis montana ). Sie brauchen keinen Rückschnitt. Nach der Blüte sind lediglich abgestorbene und schwache Triebe zu entfernen. Sind die Pflanzen zu gross geworden, können sie ebenfalls nach der Blüte auf das gewünschte Mass zurückgeschnitten werden. Die daraufhin im Sommer neu gebildeten Triebe werden im Folgejahr blühen. 

Die zweite Gruppe, wozu die meisten grossblumigen Sorten gehören, sind die Frühsommerblüher. Sie blühen im Mai und Juni an vorjährigen Trieben. Gelegentlich blühen sie im August-September nach. Der Schnitt erfolgt im Spätherbst, indem vorerst alle abgestorbenen und schwachen Triebe herausgeschnitten werden. Alle übrigen Triebe werden um etwa 20-30 cm eingekürzt. 

 

Pflanzen der dritten Gruppe blühen ab Juli an den frischen Trieben, welche ab Frühjahr neu gewachsen sind. Es sind hauptsächlich Sorten aus der Jackmanni- und Viticella-Gruppe. 

Hier werden die Triebe im Herbst bis ca. 100cm über dem Boden zurückgeschnitten. 

 

Krankheiten / Schädlinge

 

Die schlimmste auftretende Krankheit ist die Clematiswelke ein Triebsterben. Meist ist Staunässe oder verletzte Hauptriebe die Ursache. Hat die Pflanze das erste Jahr überstanden, ist sie weit weniger anfällig. Blätter, Blüten und Knospen hängen plötzlich schlaff herunter und werden braun, darauf trocknen sie ein. Pilze sind in die Leitungsbahnen eingedrungen und unterbinden die Wasserversorgung. Man kann versuchen die Pflanze möglichst tief, jedoch über der Veredelungsstelle abzuschneiden. Pflanze trocken halten. Allenfalls treibt die Pflanze nochmals aus. Möchte nochmals an der selben Stelle gepflanzt werden sollte das Erdreich ersetzt werden.

Als Schädlinge treten im Frühling oft Blattläuse auf. Eine Bekämpfung mit einem geeigneten Mittel hilft. shop/Kletterpflanzen